16 Oct
16Oct

Man müsste eigentlich längst wissen, dass der „Jagdfasan“ in Europa ursprünglich nicht heimisch ist, und vermutet bei der Überschrift „Der Fasan kehrt zurück“ in einer „unabhängigen, überparteilichen Tageszeitung“, dass er sich dorthin davongemacht hat, von wo er ursprünglich herkommt, nämlich nach Asien, speziell Indien. In Deutschland eingeführt wurde er, weil sein Fleisch als wohlschmeckend gilt und weil seine bunten Federn die Hüte der Jäger und Jägersgattinnen zieren konnten und weil die Jäger etwas Neues und Attraktives zum Schießen haben wollten.

  Um seine ferne Herkunft zu verschleiern, wird er kurzerhand mit dem Rebhuhn in Verbindung gebracht, das als durchaus heimischer Vogel vom Aussterben bedroht ist und ebenfalls gezüchtet und ausgewildert werden soll. Schon die Bezeichnung Jagdfasan weist darauf hin, was die ursprünglich ihm zugedachte Bestimmung ist. Um diesen Fasan nach Ablauf von drei Jahren wieder schießen zu dürfen, muss der vor seinen Fressfeinden geschützt werden. Verstärkte Bejagung von Fuchs und Dachs, von Marder und Wiesel sowie von Krähe und Elster sind als „flankierende Maßnahmen“ angedacht. Auch die Luftabwehr von Greifvögeln wie Habicht und Sperber wird sich wohl nicht auf die Einrichtung von „ausreichender Deckung in geeigneten Lebensräumen“ beschränken. Das bedeutet: Es knallt künftig wieder recht zünftig im deutschen Wald.

  Dies alles wird insgesamt als nützliches Forschungsprojekt ausgegeben, das sich um geeignete Biotope, um Artenschutz und „die ureigenste Aufgabe der Hege“ bemüht. Das Abknallen von „wildernden“ Hunden könnte als Übersprungshandlung eingeschränkt werden oder vielleicht gar ganz entfallen. Ein dreifaches „Weidmannsheil“ und „Horrido“!

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