Er hat es nicht verdient! Max Greger wurde auf fast einer ganzen Seite in der „AUGSBURGER ALLGEMEINEN“ gewürdigt, als er Mitte August 2015 gestorben war. „Swing Legende Hugo Strasser“ erhielt nur eine einzige Spalte von der Länge einer halben Seite und man wartet seitdem auf eine etwas ausführlichere Würdigung vergeblich. Er hat immerhin mindestens ein Instrument fast perfekt beherrscht. Doch der Abschied fällt auch von ihm gar so schwer nicht. Warum hat er auf der eigens mitgebrachten Klarinette am Grab von Max Greger keine seiner sicherlich zahllosen Eigenkompositionen gespielt, sondern „Yesterday“ von den Beatles? Kompositorische Qualität war ihm halt leider weniger gegeben. Dahergeschwommen auf der vermutlich dosenfertigen Brennsuppe des US-amerikanischen Militärs, das fern der Heimat ohnehin leicht und seicht zu befriedigen war, führte ihn der Weg konsequent zur Big Band, damit wenigstens aus der großen Menge der Musiker etwas annähernd Brauchbares zustande komme. Immerhin konnte er einigermaßen davon leben, aber sein Stolz ist wohl weniger angebracht angesichts des Beifalls unbedarfter Tanzmusikkonsumenten. Sein swingtümelndes Gehabe versuchte die Lücke zu füllen zwischen dem aufmüpfigen Musikgeschmack der Jugend und der durch Marschmusik bis zum Erbrechen gereizten Kriegsgeneration im Dritten Reich. Ruhe sanft, Hugo, und schaukle auf ewig in Deiner himmlischen Swing-Hängematte