30 May
30May

Die „AUGSBURGER ALLGEMEINE“ titelte am Montag, dem 17. August 2015 auf der berühmten Dritten Seite: „Er lieferte den Soundtrack des Wirtschaftswunders“. Ein Bild bot den erhebenden Anblick, wie Herr Greger ohne Krawatte um Fuchsberger trauert.  Wahrscheinlich war eben ohne Krawatte endlich genügend Blutzufuhr zum Gehirn möglich, damit er dieser Trauer überhaupt fähig war. Seine Auftritte jedenfalls mit Krawatte entbehrten jeder Qualität und sind wohl nur der mangelnden Gehirndurchblutung zu danken. Im Schlepptau der ach so beliebten US-Sieger entstand der Schwachsinnsound(dreck) der sogenannten Big Bands. Die pomadigen „Kompositionen“ solcher USA-schleimenden Inszenierungen waren meilenweit vom Jazz entfernt und boten lediglich einen unerträglichen Abklatsch davon. Die Beatles waren nur vier Musiker und die Rolling Stones zunächst zu fünft und schließlich dann auch zu viert. Mehr gute Musiker sind gar nicht nötig, um die damaligen Studenten, die „gegen den Staat marschierten“, optimal zu begleiten. Für den Geschmack der Masse aber gab es Paul Kuhn, Max Greger und Hugo Strasser, als ob durch die große Menge jazztümelnder Big-Band-Musiker etwas Brauchbares entstehen könnte außer der dumpfen Absicht, sich über den kritischen Zeitgeist mit hohlen musikalischen Phrasen hinweg zu tanzen. Es wird wohl reichen, wenn „flott swingende 23 Sekunden“ als Max Gregers Hinterlassenschaft erhalten bleiben.  Kennzeichnend für das Niveau dieser Zeitung – oder war es vielleicht gar Absicht? – ist die wohl unfreiwillige Gestaltung dieser Dritten Seite: Für eine ganze Seite mit Max Greger hat es nicht gereicht. Es blieb noch Platz für Hundefutterreklame. Besser hätte das Gesamtbild nicht abgerundet werden können. Ein zarter Hinweis für die Qualität von Big Bands könnte hier redaktionell verborgen sein: allenfalls Hundefutter.

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