Zum Titel der „AUGSBURGER ALLGEMEINEN“
„Gedenktafel und Gala“ vom Donnerstag, dem 12. Mai 2016 auf der Seite 27 und zum Titel „Die Erinnerung stirbt nie“ auf der Seite 3 vom Samstag, dem 09. Oktober 2016
Wie traurig und erbärmlich muss es um Bobingen bestellt sein, falls Gerd Höllerich alias Roy Black wirklich der „berühmteste Sohn der Stadt“ ist. Was er „geleistet“ hat, lässt sich in dem englischen Wort grease zusammenfassen, das Fett und Schmiere bedeutet. Schmiere ist nicht nur das, was seine Haare zusammen zu halten schien, sondern auch das Schmalz seiner Stimme und der Schwachsinn der Texte, die er gesungen hat. Er wird bezeichnet als „einer der ganz großen Stars im deutschen Schlagergeschäft“. Dabei wissen wir alle nur zu gut: Unter Blinden ist der Einäugige König. Das Andenken dieses „großen Sängers“ und „Künstlers“ zu ehren durch eine „Gedenktafel und Gala“ ist an Peinlichkeit wohl kaum zu überbieten. Dass sich das Kulturamt Bobingen mit Roy Black überhaupt befasst, spricht nicht für das kulturelle Niveau dieser Einrichtung. Man passt sich halt dem Geschmack der Masse an, anstatt ihn anzuleiten und zu führen.
Ebenfalls spricht es nicht für das Niveau der „AUGSBURGER ALLGEMEINEN“, dass die so berühmte Dritte Seite für Gerd Höllerich missbraucht wurde. Vergangene und künftige Inhalte dieser doch so hoch renommierten Seite werden für lange Zeit negativ tangiert. Tränen, Rotz und „gerötete Augen“ Tausender sind eben eher weniger eine Garantie für Qualität. Dagegen wird deutlich, wie musikalische und textliche Primitivität von schamlosen Marktstrategen in bare Münze umgewandelt werden kann. Die dadurch manipulierte Volksseele verehrt ihn. Diese Volksseele leidet aber auch manipuliert. Jede Lehrkraft in Bobingen und Umgebung leistet an einem einzigen Tag kulturell mehr als dieser Schnulzenfuzzi in seinem ganzen Leben.